Moselspitze an der Himmelspromenade

Realisierungswettbewerb „Rastanlage Moselblick mit Aussichtspunkt“


SITUATION
Auf einem Bergsporn der Mosellandschaft gelegen, ist die Umgebung der neuen Rastanlage von angrenzenden Rebhängen und Bergspornen geprägt. Ein hier angrenzendes, offenes Wiesenplateau auf dem Bergsporn stellt mit Weitläufigkeit und unverstelltem Horizont einen Kontrast zum intensiv genutzten und kleinteilig strukturierten Moseltal mit seinen ständig wechselnden Perspektiven dar. Der Blick von oben über die Rebhänge in das Moseltal und auf die Brücke bildet außergewöhnliche Qualitäten für Naherholung und Tourismus.

KONZEPT
Rastanlage, Wegeführung, Freizeit- und Biotopflächen werden zu einem gemeinsamen, einprägsamen Landschaftsbild vereint. Die Anlage ist weder ausschließlich Verkehrsfläche, Naturraum, Grünanlage oder Erholungsgebiet sondern erhält ihre Spannung durch die Bezüge und Überlagerungen. Ein weithin sichtbares, Identität stiftendes Zeichen wird der hoch aufragende neue Aussichtsturm, der an der Plateaukante liegt: die Moselspitze.

Rückgrat der in Anlehnung an die Moselschleifen sanft geschwungenen Wegeführung ist die Himmelspromenade entlang der Plateaukante. Der Weg knüpft direkt an das übergeordnete Wanderwegenetz an und leitet zum neuen Brückenausguck und zur Moselspitze.

AUSSICHTSTURM – „MOSELSPITZE“
Durch die Weinbewirtschaftung über Jahrhunderte hinweg ist die Mosellandschaft mit Ihren Steillagen und ihren ortstypischen, linear angeordneten Wingertspfählen landschaftsbildend und prägend. Dies nimmt der Aussichtsturm „Moselspitze“ mit seinem gerasterten und schlanken Stützen-Tragwerk auf. Wie ein Winzer ersteigt der Besucher sinnbildlich den Weinberg zwischen den Pfählen und erfährt symbolisch die anstrengende Bewirtschaftung der Hänge. Der daraus resultierende verschlungene Treppenaufstieg symbolisiert den Rebstock als Pflanze mit den Weinreben als Kabinette. Die Kabinette dienen der Information und dem Aufenthalt. Vom oberen Podest (30m) erlebt der Besucher eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung. In Anlehnung an die Wingertspfähle wird das Tragwerk aus Holz gefertigt. Der Weg, d.h das Treppentragwerk zwischen den Pfählen, wird in Anlehnung an das Boden-Schiefergestein der Mosel aus eingefärbtem Beton erstellt.

RASTANLAGE MIT PICKNICKWIESE
Unmittelbar an der Ausfahrt der B50 gelegen, sind die Parkplätze mit Toilettenanlage und Picknickwiese auf der unteren Ebene der Plateaufläche angeordnet und so durchgängig barrierefrei zugänglich. Ebenso das Wegenetz zur Moselspitze und Brückenausguck. Die zwischen Verkehrsflächen und Himmelspromenade gelegene Rasenfläche dient sowohl Reisenden entlang der B50 als auch vorbeikommenden Wanderern als Einladung, eine Pause zu machen und sich zu stärken. Zu diesem Zweck wird der Rasen mit Betonfertigteilen bespielt, die als Liege, Stuhl, Tisch oder Spielelement dienen.

SCHUTZHÜTTE
Die Schutzhütte bietet für die einheimische Bevölkerung im Sommer wie im Winter eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Für vorbeigehende Wanderer wird eine zusätzliche überdachte Rastmöglichkeit angeboten. Der einfache und klar strukturierte Grundriss bietet einen Aufenthaltsraum inkl. Tresen und Bewirtungsmöbel. Angrenzend sind die Räume wie Toiletten und Lager dienend und funktional. Der Schutzraum kann im Sommer durch das Öffnen einer großen Wandscheide zum Außenraum zugeschaltet werden. Auf diese Weise werden Funktionen wie Lagerfeuer und außenliegende bzw. innenliegende Sitzgelegenheiten mit eingebunden. Geographisch typisch wird die Schutzhütte in Holzmassivbauweise erstellt. Von außen ist - in Anlehnung an das moseltypische Bruchsteinmauerwerk - eine entsprechend strukturierte Betonvorsatzschale vorgelagert. Dies bildet außen einen Schutz vor Witterung und Umwelteinflüssen sowie innen Gemütlichkeit und Behaglichkeit.

In Kollaboration mit JUCA architektur + landschaftsarchitektur