RSK - Realschule Kell am See


Situation
Die Herausforderung in dem Wettbewerb besteht darin, die Funktionen und den Bestand zu erhalten. Jedoch sollen durch den geplanten Schulneubau die bestehenden Gebäude gestärkt und ihre Funktionen integriert bzw. ergänzt werden.

Das vorhandene Schulgebäude aus dem Jahre 1958/59 enthält Verwaltungseinheiten und Funktionsräume in den jeweiligen zwei oberen und einem unterem Geschoss. Ein eingeschossiger, zum Schulgebäude quergestellter Pavillon mit überdachtem Pausenbereich, WC-Anlage und Aula/Musikraum, bietet einen geschützten Zugang in das bestehende Schulgebäude. Die Mehrzweck- und Sporthalle aus dem Jahre 1977 ist für die Schüler und Lehrer fußläufig unzureichend erschlossen. Für die Bürger/innen ist das Gebäude ein kultureller Treff- und Mittelpunkt mit Veranstaltungen und Ausstellungen.

Raumprogramm und Funktionsabläufe

Erschließung und Schulweg:
Die Busvorfahrt, die Kiss & Go-Stellplätze und das Parken für Behinderte werden dem Straßenraum der Schulstraße zugewandt. Die fußläufige Erschließung, sowie die Schüler-Wartezone wird vom fließenden und ruhenden Verkehr ohne die Erfordernis einer Überquerung separiert. An den überdachten Buswartebereich gliedern sich 10 überdachte Fahrradstellplätze an. Die Fahrräder werden bereits vor der Busvorfahrt auf den Gehweg geleitet. Hiermit wird eine Trennung der Verkehrsströme und damit einhergehend eine Gefahrenreduzierung erreicht. Die großzügige Bemessung des Wartebereiches als Pergola (Stahl-Holzkonstruktion) mit Aufenthaltsoptionen erhöht zudem die Schüler-Sicherheit.

Zugang und Eingang:
Über den Pausenhof erfolgt der Zugang über den klar abzulesenden Haupteingang, welcher barrierefrei gestaltet ist. Angrenzend daran sind zur einfachen Orientierung, der Schulbau (Altbestand) und der Neubau mit Luftraum und Erschließung miteinander verknüpft. Das natürlich belichtete und mit Glas überdachte Atrium hat die Funktion zwischen den Gebäudeebenen sowie dem Zugang zur Sporthalle zu vermitteln. Die Schüler gelangen auf kurzem Wege, einfach und wettergeschützt zu den entsprechenden Veranstaltungsräumen. Für große Pausen, bei Regenwetter oder entsprechenden Veranstaltungen, kann die Erdgeschoss-Ebene durch die Öffnung der Aula-Schiebetrennwände für die Bedürfnisse der Benutzer ergänzt oder separiert werden. Der Luftraum bildet somit das multifunktionale Gelenk zwischen alt und neu bzw. oben und unten. Großzügige Eingänge, Voids, Öffnungen und Fenster schaffen Blickbezüge und stärken somit die Wahrnehmung der umbauten Umwelt. Die auf den zwei Längsseiten positionierten Ein- und Ausgänge ermöglichen einen freien und kontrollierten Zugang zu den Sportmöglichkeiten und Freiflächen.

Baukonzept / Material / Energie / Kosten
Der Ergänzungsbau lehnt sich an die ortstypische Holzbauweise an, ohne sich dieser unterzuordnen. Das Bauprinzip ist eine moderne und hochwertige Holz-Modulbauweise für Schulbauten. Dies beinhaltet unter anderem eine sehr gute Kosten-Effizienz und optimierte Bauzeiten-Planung. Die Haupt-Konstruktionen ist in energetisch optimierter Holzrahmenbauweise geplant. Die inneren Oberflächen werden in Holz ausgeführt, damit ein sensorisches und haptisches Erleben mit dem Material überall spürbar ist. Die „kalte“ Dachkonstruktion ist eine einfache und kostengünstige Nagelbinder-Konstruktion. Diese wird in Elementen vorgefertigt auf die Modulkonstruktion aufgelegt bzw. befestigt. Wie im Innenbereich ist auch die Außenfassade aus Holz. Jedoch ist sie hier nachhaltig vorpatiniert und als pflegeleichte Brett-Stulp-Fassade ausgeführt. Diese bewährte Bauweise ermöglicht eine maßgeschneiderte und hoch qualitative Fertigung ohne funktionale und bauphysikalische Einschränkungen. Diese Bauweise ist durch die nahegelegene Waldbewirtschaftung CO2 -neutral, nachwachsend und umweltfreundlich. Energetisch wird der sommerliche und winterliche Wärmeschutz durch die effiziente Holzbauweise erfüllt. Ein Passiv-Haus-Standard ist möglich.